Unsere heutige Station ist Jerez de la Frontera, die Sherry-Stadt. Unser Stellplatz liegt 5 km nördlich und wir können gut mit den Rädern in die City fahren. Auch hier sind die Vorbereitungen für die Semana Santa (die Oster-Woche) voll in Gange.
Die Stadt ist irgendwie besonders, oder anders als die anderen Städte in Spanien. Eine würdige Beschreibung ist schwierig … morbider Charme, altertümlich oder runtergekommen bis ungepflegt kommt uns in den Sinn. Es ist so schade, dass viele Gebäude so vernachlässigt werden und verkommen.
Der erste Weg führt in die alte Markthalle, die gut von Einheimischen besucht wird. Wir kaufen Erdbeeren, die auch schon gut schmecken. Auf einem sonnigen Platz gefällt uns eine Tapas-Bar und wir verbringen fast 2 Stunden dort. Wir essen lecker und genießen die Zeit.
Für die Bodega „Tio Pepe“ oder González & Byass haben wir die Nachmittagsführung mit großem Sherry-Paket gebucht. Eine wirklich interessante, eineinhalb stündige Führung auf Deutsch, sehr zu empfehlen.
González & Byass bewirtschaften 1000 Hektar in der Region und in dieser Bodega liegen 100.000 Fässer à 600 Liter. Die Zentrale, die wir besichtigen, ist 7 Hektar groß und liegt in der Innenstadt direkt an der Kathedrale. Uns wird viel über die Produktion von Sherry, Brandy und Whisky erzählt. Alles kann ich hier nicht wiedergeben … einiges habe ich auch wieder vergessen.
Einige Fakten: Alle Fässer sind aus amerikanischer Eiche, aber in Spanien gebaut und werden ca. 90 Jahre benutzt. Es gibt keine „Weinkeller“, sondern alle Fässer liegen an der Oberfläche in hohen Gebäuden, die aber eine konstante Temperatur gewährleisten. Für eine gleichbleibende Qualität werden die verschiedenen Jahrgänge immer wieder gemischt. Somit gibt es keinen Jahrgangs-Sherry.
Bei der anschließenden Verkostung sitzen wir mit Paaren aus Winsen und der Nordheide zusammen. Kosten verschiedene Tropfen und fachsimpeln über die Welt, besonders über das Reisen in Spanien.
Der Weg zurück zu unserem WoMo ist alkoholbedingt etwas anstrengend.