Donnerstag, 28. März 2019

Shudra - die „Unberührbaren“

Von den 4 Kasten in Indien waren die Shudras etwas besonders. Sie gehören zu einer Unter-Kaste der Handwerker, wurden aber aufgrund des Umstandes, dass sie von berufswegen schmutzig wurden, geächtet oder gemieden. Zum Beispiel waren Metzger oder Gerber Shudras.
Im Ursprung waren sie nur schmutzig, bis sie von der Arbeit zu Hause ankamen und sich waschen konnten, aber mit der Zeit wurde verallgemeinert und sie galten immer als schmutzig und somit als die „Unberührbaren".
Es ging soweit, dass sie verprügeln wurden, wenn man sie aus versehen berührt hatte. Shudras durften nicht von den normalen Wasserpumpen Wasser holen, sondern nur an denen für sie freigegebenen. Shudras-Kinder durften nicht zur Schule gehen, da die anderen Kasten nicht wollten, dass ihre Kinder die Klasse mit Shudra-Kindern teilen.
Es war eine extreme Benachteiligung, teilweise sprach man von einer 5. Kaste von sehr niedrigem Stand.

Als 1950 mit dem Erlangen der Freiheit für Indien von den Engländern das Kastensystem abgeschafft wurde, wurde in der neuen Verfassung verankert, dass es in vielen Bereichen Quoten von 28% für Shudras gibt. So zum Beispiel für Sitze im Parlament, Plätze an den Universitäten, bei den Arbeitsplätzen usw.
Dies war sicherlich gut gemeint, führte aber zu enormen Ungerechtigkeit auf der anderen Seite. So wurde das Leistungsprinzip unterlaufen. Medizinstudenten mit super Ergebnissen konnten nicht auf eine Arztstelle im Krankenhaus , weil ein schlechter Student über die Shudra-Quote die Stelle bekam.
So gehen jetzt viele kluge, gut ausgebildete Köpfe ins Ausland, um bessere Chancen zu haben.

Es gab Versuche, die Ungerechtigkeit in der Verfassung abzumildern, aber dazu sind 75% der Stimmen notwendig und die Shudras haben 28%, um es zu blockieren.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen