Sonntag, 20. April 2025

20.4.2025 - Ecija mit weiterer Prozession und Via Verde de la Campiña

Wir fahren etwas nach Westen, da hier das Wetter besser sein soll … und es ist besser, bis 20 Grad.

Ecija ist etwa in der Mitte eines 100 km langen Via Verde. Wir kommen auf dem öffentlichen Stellplatz unter und gehen erst einmal in die Stadt Ecija. Zufällig laufen wir direkt in eine große Prozession, die wohl sogar im Fernsehen übertragen wird. Der große Platz im Zentrum ist mit Logen bestuhlt und der Zug geht mitten durch. 

Auf der Prozession werden wieder Kapuzen getragen, aber wir finden nicht heraus, um welche Zunft es geht. Zumindest sehen alle gut, froh und fröhlich aus. Hier hängt Jesus nicht am Kreuz, sondern winkt in die Menge (Foto 2). Die großen und schweren Statuen werden von 35 Männern getragen, man sieht aber nur die Füße, die in Tippelschritten (Foto 4) vorwärts gehen.

Die Stadt Ecija hat 12 barocke Kirchen und 15 Glockentürme von Klostern zu bieten. Einige sehen wirklich gut aus. 

Nach der Prozession gehen die Menschenmassen in die diversen Kirchen zum Gottesdienst und danach zum Essen. Wir bemühen uns nicht, da wir heute mal wieder selber kochen.

Dann wollten wir den Via Verde de la Campiña nach Westen fahren. Nach ein paar Kilometern geben wir auf. Der Weg ist so zugewuchert, dass man ihn kaum erkennen, noch befahren kann. Wir drehen um und versuchen es mit dem anderen Teilstück Richtung Nordosten. Das ist besser und wir fahren ein kleines Stück … aber aus der Ferne drohen dunkle Wolken und wir fahren wieder zum WoMo (es bleibt aber wie angesagt: trocken). 

Wir lesen in der Sonne, kochen lecker Essen und duschen aus der Flasche (das Wasser in der Dusche ist ja immer noch kaputt, so füllen wir eine Flasche mit Wasser am Waschbecken und duschen aus der Flasche).

Später wollen wir noch auf einen Drink in die Stadt gehen.


















Samstag, 19. April 2025

19.4.2025 - Cabra und Milliarden von Olivenbäumen

Milliarden sind es natürlich nicht, aber immerhin 60 Millionen Olivenbäume. Damit ist die Region Jaén das weltweit größte Oliven-Anbaugebiet der Welt und sorgt für 20% des weltweit produzierten Olivenöls.

Wir sind heute ca. 130 km über die Autobahn / Landstraße gefahren und wir haben nur Olivenbäume gesehen. 2 Felder waren unbestellt und eins sah nach Weizen aus. Wirklich beeindruckend.

Wir wählen Cabra, südwestlich von Jaén als Station für eine Radtour auf einem sehr beliebten Via-Verde. Die Gesamtstrecke ist ca. 100 km lang, aber wir fahren nur das nordöstliche Teilstück. Immer wieder hat man einen weiten Blick in die Landschaft und sieht wiederum nur Olivenbäume.

An 2 Restaurants machen wir Halt, aber immer sind alle Tische vorbestellt oder besetzt. Es ist Oster-Samstag und alle sind unterwegs und die Spanier sitzen wohl gern beim Essen oder Trinken zusammen. Auch auf den Camping- und Stellplätzen sind die spanischen Fahrzeuge sehr gut vertreten und Abends gibt es auch keine freien Plätze mehr. Deshalb beziehen wir gern noch am Vormittag einen neuen Stellplatz, da hat man die besten Chancen einen zu bekommen.

Am Ende landen wir für das leibliche Wohl bei MERCADONA in der Abteilung COMIDAS PREPARADO, also an der „warmen Theke“ des Supermarktes. Ich genieße den großen Burger und Nicole testet die Tortilla. Beides wirklich lecker und saftig.












Freitag, 18. April 2025

18.4.2025 - Baeza und Ubeda - jetzt haben wir schon 8 Wochen voll

Zwei kleine Ort, die UNESCO Weltkulturstätten sind, locken uns heute, Baeza und Ubeda. Zusätzlich sind auch dort heute große, wirklich große Prozessionen - mit Kapuzen ;-)

Wir starten mit den Rädern auf unserem neuen Stellplatz in Baeza, fahren durch den Ort und richtig viele Leute sind im Sonntagsstaat unterwegs. Es ist hier recht hügelig, am Anfang genießen wir das entspannte Rollen bergab … aber dann kommt die lange Bergetappe und wir müssen richtig arbeiten.

In Ubeda kommen wir mitten in eine Prozession und sind begeistert, da alle die großen, tollen Kapuzen aufhaben. Schnell schließen wir unsere Räder an und machen Fotos. Immer wieder sehen wir neue Prozessionen, jede Gruppe / Loge / Zunft hat andere Farbkombinationen. Foto 4 gibt eine Idee von den Variationen.

Gelegentlich gönnen wir uns eine sonnenbeschienene Bank und schauen dem Treiben zu. Nicht nur die Prozessionen sind toll, sondern auch die vielen historischen Gebäude.

Auf dem letzten Stück mit dem Rad nach Baeza haben wir dann kräftig Gegenwind und müssen wieder ordentlich in die Pedale treten. In der Summe haben wir 36,4 km geradelt und nur gut 5.000 Schritte gemacht.
















Donnerstag, 17. April 2025

17.4.2025 - Valdepeñas

Wir fahren von den Lagunen von Ruidera direkt nach Valdepeñas, da wir für 12 Uhr eine Führung durch die Bodega gebucht haben. Das Besondere an dieser Bodega, La Bodega de las Estrellas (das Weingut der Sterne), ist die alte Produktionsweise mit Amphoren aus Ton. 

Der Landstrich hier hatte schon vor Jahrhunderten wenig Holz, aber viel Ton. So hat sich der Gärungsprozess in Amphoren etabliert und zu einer Spezialität gemacht. Die Amphoren auf Foto 2 fassen je 5.000 Liter Wein. Erst werden die Amphoren hergestellt, dann auf den schmalen Fuß aufgestellt und dann wird das Gebäude darum herum gebaut. 

Es gibt nicht mehr viele Bodegas, die mit Amphoren arbeiten, da es sehr aufwendig ist. Jeden Tag muss der Wein gerührt werden, damit die Gärung fortgesetzt wird. Die gezeigten Amphoren sind jetzt 240 Jahre alt und über Generationen vererbt worden. Leider wollen die Kinder vom Winzer die Bodega nicht fortführen und auch ein externer Winzer wurde nicht gefunden. Somit wird wohl auch diese Bodega bald untergehen. 

Der 9 Meter tiefer liegende Keller wurde damals in den Fels gehauen und es ist gleichmäßig kühl da unten. Nach 4-5 Monaten in den oberen Amphoren (Foto 2), wird der Wein in die Amphoren im Keller (Foto 3) gepumpt. Dort kann er noch ein paar Jahre reifen, wird aber auch hier täglich gerührt. Sehr viel Arbeit, die sich die großen Bodegas nicht mehr machen. Sie produzieren in Stahltanks und das Meiste machen Maschinen.

Lange Zeit konnten sich die Bodega de las Estrellas mit Bio-Wein über Wasser halten, da sie nur Naturdünger verwenden (Schafs-Kötel, Trester und Blätter) und nicht zusätzlich bewässern. Auch wird noch per Hand geerntet. Aber auf diesen Trend sind auch die Großen aufgesprungen.

Um auch mit dem Trend zu gehen, machen sie auch Wein in Holzfässern, aber ihr Herz hängt an den Amphoren.

Interessant war auch zu hören, dass seit dem Ende des 19. Jahrhunderts, als die Reblaus fast alle Weinstöcke vernichtet hat, nur noch Amerikanische Weinstöcke benutzt werden dürfen, auf die dann die hiesigen Weinreben aufgepflanzt werden. In ganz Europa soll es als Basis nur noch Amerikanische Weinstöcke geben … das hatte ich noch nie gehört. Der Grund dafür ist, dass der Amerikanische Weinstock resistent gegen die Reblaus ist.

Auch interessant: Foto 5 zeigt eine Ziegenhaut als Wein-Transport-Behälter. Kopf und ein Bein wurden abgetrennt, das Fell mit Pech bestrichen und auf links gedreht. Wenn alle Öffnungen gut zugebunden sind, ist es für den Transport ideal.

Nach einer reichhaltigen Weinprobe waren wir reif für die Couch, landeten aber auf dem Marktplatz in einem Café in der Sonne sitzend, wo wir nachträglich an der „Grundlage“ gearbeitet haben. 









 

Mittwoch, 16. April 2025

15.+16.4.2025 - Ciudad Real und Las Lagunas

Gestern hat es viel geregnet und wir hatten im Ort Ciudad Real Station gemacht. Auch hier bereitet sich alles für die kommenden Prozessionen vor. Aber hier werden auch die „besonderen“ Kapuzen getragen. Wir haben zwar die Prozession nicht mitgemacht, aber im Schaufenster einer Konditorei wurde schon einmal ein Eindruck vermittelt (Foto 1). 

TheGoodBurger oder TGB ist ein Burgerladen, wo es immer gut schmeckt. Auch in Ciudad Real ist ein Laden der Kette, die wir gern besuchen.

Auf dem Weg zu den Lagunen konnten wir für € 1,27 Diesel tanken. Gestern hatte die App sogar eine Tankstelle € 1,17 angezeigt, aber als wir da waren, stellte sich heraus, dass diese Tankstelle nur für Mitglieder ist. Also vergünstigter Diesel für die Landwirtschaft.

Bei Ruidera beziehen wir heute einen öffentlichen Stellplatz (Kosten: € 6,05 für eine Nacht), um von da aus die Las Lagunas mit dem Fahrrad zu erkunden. Die Strecke von Komoot sieht sehr gut aus, entpuppt sich aber während der Fahrt teilweise eher als Mountainbike Strecke. Aber wir kommen an.

Die Bilder von den Lagunen sprechen für sich. Klares Wasser und kleine Wasserfälle. Wirklich schön anzusehen.

An der Küste ist man natürlich oft auf Meereshöhe, hier, weiter im Binnenland sind wir oft auf 1.000 Meter Höhe. Das hat zur Folge, dass es hier auch kühler ist. Heute Morgen um 10 Uhr hatten wir nur 6,5 Grad. Mit Sonne ist es aber trotzdem erträglich und es bleibt trocken. Die Radtour haben wir aber mit Schal und Handschuhen gemacht.