Dienstag, 19. März 2013

Marmor-Kathedrale und patagonischer Wind

Mangels guter Rastplätze haben wir auf einer Baustelle für eine neue Straße übernachtet. Es war ruhig und wir haben uns einen Wecker gestellt, um nicht von den Arbeitern überrascht zu werden. Der Sonnenaufgang war super.

Nach einer Stunde Fahrt auf der von mir geliebten Schotterpiste, erreichten wir Puerto Rio Tranquilo. Von dort starten die Boote zu den Marmorfelsen, die über die Jahrmillionen ganz toll ausgewaschen wurden (Foto). Berühmt ist die Formation, die wie eine Kathedrale aussieht.

Im weiteren Tagesverlauf gab es noch ein bißchen Schotterpiste, aber auch geteerte Stücke ;-))
Ich glaubte schon ein Problem mit dem Motor oder schlechten Diesel getankt zu haben, weil der Wagen nicht mehr richtig zog. Aber es war nur der patagonische Wind von vorn.
Bisher hatten wir ja immer Sonnenschein ohne Wolke und Wind, aber jetzt frischt der Wind etwas auf.

Nur sitzen wir in Coyhaique und lassen uns ein frühzeitiges Abendessen schmecken.

18.3.13 ... und schon wieder in Chile

Wieder viele Kilometer, von denen nur sehr wenige geteert waren.

Die erste Zwischenstation war das Örtchen Perito Moreno. Nicht nur diese Stadt, sondern auch "der" Gletscher und der Nationalpark bei El Calafate wurden nach dem argentinischen Geograph und Entdecker benannt.
Hier konnten wir mal wieder tanken, einkaufen (aber keine frischen Sachen, da wir ja heute noch die Grenze nach Chile passierten) und Geld abheben. Wir haben auch ein Café mit WiFi gefunden, das war aber nicht leistungsstark und ich hoffe, daß alle Blogeinträge angekommen sind.

Im Mittelpunkt des heutigen Tages stand der drittgrößte See Südamerikas, den sich Argentinien und Chile teilen müssen. Er ist lang,  schmal und wunderbar gelegen.
Die argentinische Seite heißt Lago Buenos Aires und der chilenische Teil Lago General Carrera.

Die Straße auf der argentinischen Seite war gut und wir konnten direkt am Wasser rasten (Foto).
Beim Grenzübertritt waren die echt ××××××. Wir mußten sogar die gut verstauten Reisetaschen zum Durchleuchten bringen. Die eine Zwiebel und noch rohe Kartoffeln wurden einkassiert. Na ja, aber wir sind durch ... das werden wir sicher noch häufiger erleben, da noch einige Grenzübertritte vor uns liegen.
An der Südseite des Sees in Chile verläuft eine Schotterpiste, die keine ebenen oder geraden Abschnitte hat.
Aber die Ausblicke sind fantastisch (Foto).
Aber es gibt auf der chilenischen Seite kein Zugang zum Wasser. Alles Privatgelände. Schade !!!

Unterwegs haben wir einen Fuchs mit seiner Beute gesehen. Die Tierwelt ist hier schon sehr vielfältig.

Montag, 18. März 2013

17.3.13 Cueva de las Manos

Wir verlassen El Chalten und haben viel Schotterpiste der Ruta Cuarenta (Foto) vor uns. Gut 500 km fahren wir, nur die Hälfte ist geteert.
Einen Abstecher (200 km Schotterpiste) zu einem kleinen, aber schönen Nationalpark an der chilenischen Grenze lassen wir aus, da die Zusatz-Kilometer unseren Tank zu sehr beanspruchen würden. Die Tankstellen in dieser Region sind nicht so zahlreich, wie man es erhoffen würde und liegenbleiben wollen wir nicht.

Unser Ziel sind die Cueva de las Manos. Bis zu 9300 Jahre alte Felsenbilder gibt es hier zu sehen. Sehr berühmt sind die "Hände", die zahlreich und gut erhalten sind. Unter überhängenden Felsen haben die Jäger der damaligen Zeit Schutz gesucht und haben Tiermotive an die Felswände gemalt. Zusätzlich wurden Hände auf den Fels gelegt und Farbe mit dem Mund aufgesprueht, so dass Negativbilder der verschiedenen Hände entstanden (Foto).

Aber auch der Canyon, in dem die Bilder sind, ist sehenswert (Foto). Inwischen ist alles durch die UNESCO unter Schutz gestellt worden.

Da wir erst um 18.00 Uhr dort eingetroffen sind, hatten wir das Glück einer Privatführung auf englisch, die wir sehr genossen haben.

Oben am Canyonrand haben wir den Sonnenuntergang angeschaut und dann unser Nachtlager aufgeschlagen,  mitten im nirgendwo.

El Chalten - Fitz Roy

Wir sind weiterhin auf dem Weg nach Norden und haben das junge Städtchen El Chalten (gegründet 1985) erreicht. Es ist der ideale Ausgangspunkt für die Wanderungen in den "Los Glaciares Nationalpark" von der nördlichen Seite.
Das Wetter ist schon wieder gigantisch ... wolkenfrei und sonnig.

Das erste Bild haben wir heute morgen aus dem Fenster unseres Kühlschranks ... ahhh ...Campers gemacht. Der wolkenfreie Himmel hat in der Nacht zu Minusgraden geführt und die Camper-Innentemperatur lag bei 3ºC, immerhin im Plus.
Das ist nicht die beste Temperatur,  um eine bestehende Erkältung zu kurieren, oder die Anfänge einer kommenden Erkältung zu bekämpfen. Da das Wetter schön bleibt und somit die Nacht wieder kalt sein wird, haben wir ein Hotelzimmer mit guter Heizung und warmer Dusche für die nächste Nacht gebucht.

Die heutige Wanderung zur Laguna Torres war entspannt und sehr schön. Am Ende des Tages kamen aber 25 km zusammen.

Jetzt läuft die Waschmaschine und wir sitzen bei Steak und Pasta. Hmmm.
... und natürlich Limon-Pie ...

Donnerstag, 14. März 2013

Perito Moreno

Was ist das Wichtigste, wenn man einen Gletscher anschaut ???

- super Sonnenschein
- strahlend blauer Himmel
- warme Temperaturen
- ein riesiger Gletscher
- das Kalben des Gletschers
- ganz dicht dran sein

Egal .... wir hatten heute ALLES

Es war ein super Tag und das Wetter war einfach phantastisch. Durch die viele Sonne hat der Gletscher auch oft gekalbt und ich konnte schöne Videoaufnahmen machen.

Der Nationalpark ist auf tausende Touristen ausgelegt, aber in der Nachsaison waren nur wenige da und wir hatten alles nur für uns.

Es war ein Riesenspektakel.

Der Perito Moreno Gletscher ist immerhin 50-70 Meter hoch (oberhalb der Wasseroberfläche) ca. 5 km breit. Seine Länge soll 30 km betragen.

Mittwoch, 13. März 2013

Chau Chile - Hola Argentinia

Die Torres del Paine sind von allen Seiten sehr fotogen, besonders wenn das Wetter so genial ist, wie derzeit.

An der Cascada Paine (tolle Stromschnellen vor dem Panorama des Bergmassivs) haben wir unsere Lunch-Pause gemacht und den Ausblick genossen.

Auf dem Weg zur Grenze nach Argentinien haben wir oft und sehr nah Guanacos gesehen.

Der Grenzübertritt war völlig unproblematisch und schnell erledigt.
Der erste Teil auf der berühmten Ruta Cuarenta war holprig und matschig,  aber Nicole fand die vielen Regenbogen ganz toll.

Jetzt sind wir in El Calafate und sitzen vollgefuttert im Restaurant ... aber das Bett wartet schon.

Morgen steht der Perito Moreno auf dem Programm.

Lago Pehoe

Nach knapp fünf Monaten habe ich mir nun doch noch eine Erkältung eingefangen. Also machen wir alles noch etwas ruhiger.

Wir haben unseren Rastplatz jetzt südlich der Torres, beim Bootsanleger über den Lago Pehoe.

Auf dem  Weg dahin kamen wir am Explora Hotel (1.Foto) vorbei. Dann zum Salto Grande (2.Foto). Dort steht auch das freundliche Schild, das vor dem "leichten Winden" warnt.

Sonntag, 10. März 2013

Anekdote

Wir stehen hier mitten im Nichts auf einem Parkplatz am See. Nur das kleine Haus eines Park-Rangers ist in Sichtweite.

... und abends, wenn die Touristen weg sind, geht er wohl an seimen PC und macht sein Internet an. Ein ungesichertes w-lan-Netz, das ich gern mit benutze ;-))

... sonst gäbe es auch diesen Blog nicht so zeitnah.

Seekrank im Camper ???

Das Wetter ist erheblich besser, als uns in den Reiseführern berichtet wurde. Es ist kalt und windig. Es gibt immer wieder Schauer, aber wenn die Wolken aufreißen, ist es gigantisch.

Der Wind bläst heftig und schaukelt unseren Camper (auf dem Parkplatz) so stark, das man glaubt, seekrank werden zu können.

Wir sind noch einen Tag am Lago Grey geblieben. Es ist wirklich schön hier und der Blick auf das Bergmassiv ist super.

Heute haben wir auch den großen Limon-Pie, den wir in Puerto Natales gekauft hatten, verspeist. Super lecker ...

Torres del Paine

Unser Camper ist ein Mitsubishi Pick-up mit einem Aufsatz. Dusche und Toilette sind an Bord.

Von Punta Arenas, wo wir noch ordentlich eingekauft haben, sind wir über Puerto Natales zum Nationalpark Torres del Paine gefahren. Es regnete stark, aber lt. Wetterbericht sollte es mittags aufklaren.
Als wir die ersten Spitzen des Bergmassivs zwischen den Wolken sahen, haben wir sofort "Beweisfotos" gemacht, denn oft sind hier so tiefe und dicke Wolken,  dass man die Torres gar nicht zu Gesicht bekommt.

Aber es wurde immer besser (und die Anzahl der Fotos stieg rasant) und dann noch besser. Zum Sonnenuntergang hatten wir das Bergmassiv ohne eine Wolke vor der Linse und wir konnten unser Glück kaum fassen.

Das Wetter ist kühl aber sonnig. Nachts sind die Temperaturen unter dem Gefrierpunkt, aber wir haben ja unsere guten Schlafsäcke.

Freitag, 8. März 2013

... auf in den Norden

Nach der Antarktis-Tour hatten wir noch einen Tag in Ushuaia und sind mit Taxi und Seilbahn zum Gletscher gefahren. War ein schöner Ausflug und wir konnten uns nach den vielen Tagen ohne viel Bewegung mal wieder die Beine vertreten. Salty & Ko waren auch mit; auch hier schmelzen die Gletscher und werden kleiner.

Außerdem haben wir meine schönen, warmen, aber doch nicht wasserdichten Stiefel zurück gebracht. Sie haben an der Spitze etwas Wasser rein gelassen.
Die Rückgabe ist natürlich ein idealer Zustand für unser "23-KG-Problem".
Jetzt können wir doch noch mal shoppen.

Eine neue Anschaffung ist ein Bart-Trimmer. Meiner war jetzt etwas lang geworden, hatte in der Antarktis aber gute Dienste geleistet.

Am Morgen des 7.3. haben wir dann den Bus nach Punta Arenas bestiegen. Er ist nur zur Hälfte besetzt und so hat jeder einen Doppelsitz für sich. 11 1/2 Std. hat die Fahrt gedauert.
Das Wetter ist ungemütlich, nass und kalt. Da es auch durch die Berge geht, sehen wir oft Schnee. Die Schneefallgrenze liegt etwa bei 300 Höhenmetern.

In Punta Arenas haben wir ein nettes Hotelzimmer bezogen und sich beim Franzosen essen gegangen.

Morgen früh übernehmen wir dann den Campervan für die nächsten 2 Monate.

Mittwoch, 6. März 2013

Antarktis Spezial

Ein Schwerpunkt der Reise lag bei den Tieren der Region. Einigen sind wir sehr, sehr nah gekommen, wie diese Beispielfotos zeigen.
Aber es ist nur ein Aspekt einer genialen Reise. Auch die anderen wichtigen Punkte haben super gepasst:
- ein gutes und sehr seetüchtiges Schiff
- eine total motivierte und immer zu Scherzen aufgelegte Mannschaft
- interessante Fachvorträge von Spezialisten
- nette und unterhaltsame Mitreisende
-  u.s.w.


Die Drake-Passage mag ein wenig abschreckend sein, aber die Reise hat sich gelohnt. Es ist ein echtes Highlight und wir haben schon viele schöne Reisen gemacht.

.... und es war auch gar nicht so kalt wie erwartet ... und wärmer als der Winter in Deutschland ;-))

5.3.13 survived the drake passage

Ja, wir haben es überlebt, aber ich habe eine 24-stündige Auszeit in der Kabine genommen.
War echt heftig ....

.... keine Bilder !!!

3.3.13 Deception-Island - Antarctic Bath - Drake-Passage

Mit dem Weckruf um 6.40 Uhr stürmten alle an Deck, denn es wurde die Einfahrt in den Krater von Deception-Island angekündigt. Die schmale Öffnung zur Kaldera wird Neptune's Bellows (Neptuns Blasebalg) genannt. Ich habe auf dem obersten Deck gestanden und einen Arm um den Funkmast gelegt, um das Gleichgewicht zu halten.

Es handelt sich um einen Vulkankrater mit 14 km Durchmesser, der 1970 das letute Mal ausgebrochen ist. Aktuell haben die Argentinier und Spanier Forschungsstationen im Krater.

Der erste Landgang startete an der Telefon-Bay. Kurzer Aufstieg zu einem Nebenkrater und ....
... wir haben die Pinguine vermisst. Es ist nicht viel Leben im Krater.

Dann ging es zur Pinguine-Cove, dort sind warme Quellen unter dem Strandsand und wir hatten die Gelegenheit in der Antarktis zu baden.

Bei Wasser-Temperaturen von 2-3º C fühlten wir uns nicht berufen im die Fluten zu steigen. Wir haben Tipps abgegeben, wie viele wohl ins Wasser gehen (bis zur Schulter unter Wasser). Meine Schätzung lag bei Drei, andere glaubten sogar an Zehn.

Es waren zwischen 40 und 50 von 77 Passagieren und es war ein Herdentrieb, dem wir uns erfolgreich entziehen konnten. Manche hatten Spaß beim kurzen Bad, aber andere hatten schmerzverzehrte Gesichter, als sie das Wasser verließen.
Es war der letzte Landgang dieser Tour. Schade ...

Auf dem Rückweg werden wir gegen 16.00 Uhr in die Drake-Passage fahren. Es ist "normales" Wetter für die Region angesagt. D.h. Wellen bis 8 Meter und dann soll sich das  kleine Schiff richtig bewegen. Der Kapitän hat eine Durchsage gemacht und darum gebeten, alle beweglichen Gegenstände gut zu verstauen. Sie werden leicht bei dem Wetter zu unbemannten Flugobjekten.
Später kam die Durchsage, das keiner mehr nach draußen gehen darf.

Ich hätte nie gedacht, dass das Schiff so stark schaukeln wird. Das "Rollen", also die seitliche Bewegung, war kurz vor der Eskimorolle und da wir Wind von vorne rechts hatten, bäumte sich das Schiff auf und fiel dann in das Wellental. Man fühlte jedesmal einen Moment der Schwerelosigkeit ;-(((

Unsere Normalgeschwindigkeit lag bisher bei 12 Knoten. Bei diesen Wellen und dem Gegenwind kamen wir nur mit knapp 8 Knoten voran.

2.3.13 Port Lockroy und Zodiac-Fahrt

Es hat in der Nacht weiter geschneit und so lag das Schiff unter einer dicken Schicht Schnee

Um 9.00 Uhr waren zwei Landgänge angesetzt. Erst zur Port Lockroy Station mit Museum, Souvenirshop und Postamt. Leider sind die beiden Postbediensteten gestern zur Winterpause nach Südamerika aufgebrochen. Das hat zur Folge, dass unsere Postkarten mit dem Poststempel aus der Antarktis erst im November bearbeitet werden.

Danach ging es zum Jougla-Point mit einer Gentoo-Penguin-Colony und alten Wal-Skeletten, die sehr fotogen unter der Schneedecke aussahen (erstes Foto).
Das Wetter war echt ungemütlich und nasskalt. Vom Zodiac wieder auf das Schiff zu kommen, war bei gut einen Meter hohen Wellen gar nicht so einfach.

Gegen Mittag, als wir durch die Gerlache-Strait fuhren, kam die Sonne großflächig heraus und es war ein gigantisches Panorama. Wir hatten kaum Zeit unseren Lunch einzunehmen. Schneebedeckte Berglandschaften säumten unseren Weg und es war gut, dass der Fotoapparat eine Panorama-Funktion hat, um alles einzufangen. Es war "richtiger" Stress beidseitig die Motive einzufangen.

Am Nachmittag gab es dann die Zodiac-Fahrt in der Bucht von Foyn-Harbour. Bei schönstem Sonnenschein haben wir die Küste erkundet und mehrere Stellen mit Schiiffswracks besucht. Hervorzuheben ist die Antarctic-Fur-Seal, die für uns in der Sonne possiert hat. Die Fotos davon gibt es aber erst, wenn wir wieder da sind.

Die Sonne verabschiedete sich mit einem grandiosen Lichtspiel nach dem Sunset.

1.3.13 Landgang - Zodiac Cruise - Lemaire Kanal

Es ist 9.15 Uhr am Morgen und die ersten 129 Fotos sind im Kasten (oder auf dem Stick).

Heute durften wir früh aufstehen und eine Landung auf der Insel Burch machen. Adélie-Pinguine warteten auf uns im tiefen Schnee.

Anschließend gab es wieder eine Zodiac-Fahrt durch die Eisberge. Die verschiedenen Formen und Blautone der Eises waren überwältigend. Wir waren so nah dran, dass wir die Eisberge sogar anfassen konnten.

Generell dauern die Landgänge 1,5 bis 3 Stunden. Beim normalen Transport kommen 5 -20 Minuten Zodiacfahrt dazu. Die Zodiac-Cruises (wie heute) dauern ca. 1 - 1, 5 Stunden.
Die Außentemperatur liegt meistens knapp unter Null Grad und wir sind so warm eingepackt, dass uns nicht kalt wird.
Der Himmel ist meistens bedeckt, gelegentlich schneit es auch. Zu unserer Freude kommt auch manchmal die Sonne raus.

Im weiteren Tagesverlauf wollen wir Tempo machen, um noch bei Tageslicht durch den engen und wunderschönen Lemaire-Kanel zu kommen. Bei Nacht ist die Fahrt trotz der modernsten Instrumente zu gefährlich.

Als Zwischenstop machen wir einen Landgang auf der Petermann-Insel mit hunderten von Pinguinen und vielen Kormoranen.
Auf der Zodiacfahrt kann eine Gruppe ein besonderes Schauspiel ansehen und filmen. Ein Leopard-Seal jagt  einen Pinguin und verspeist ihn dann.

Wir haben Tempo gemacht und den Kanal rechtzeitig erreicht. Leider ist der Himmel total zugezogen und es schneit, das man die Hand nicht vor den Augen sieht. Es war trotzdem schön.

Die Stimmung im Schiff ist entspannt und alle sind gut drauf.

28.2.13 Antarctic Polar Circle

Immer wenn auf der Westseite die schützenden Inseln fehlen, wird es wieder schaukelig auf dem Schiff,  so auch heute Nacht.

Es ist 8.22 Uhr und wir haben beim Breitengrad weitere Fortschritte gemacht. 66º 23' 387" S haben wir schon erreicht. D.h. dass der Polarkreis immer näher kommt; die Region, wo zur Sonnenwende es niemals hell oder dunkel wird.

Um exakt 9.41 und 57 Sekunden haben wir die Grenze zum Polarkreis (66º und 33 Minuten, Süd) mit großem Jubel und Applaus überschritten.
Es ist das erste "Crossing" seit über einem Jahr und ist auch nur Ende Februar und im März möglich. Für den Großteil der Crew (wie auch für uns) das erste Crossing überhaupt.
Es wurde uns von glaubhafter Quelle erzählt,  dass es auch das erste Crossing für das Schiff ist, aber vorstellen kann ich mir das nicht.

Leider wurde die Bar kurz vorher auf Grund des starken Seegangs geschlossen. Somit muss das Bier zur Feier des Ereignisses noch warten ... was zu dieser Uhrzeit auch besser ist.

Mittags wurde es auf einmal sehr hektisch, da zwei Buckelwale um das Schiff schwammen und mit der Ankerkette gespielt haben. Über zwei Stunden ging das Spektakel und wir waren überzeugt, das es nicht mehr besser werden ;-)) (wieder viel zu viele Fotos gemacht)

Der Landgang ging heute zur Insel Detaille, dem südlichsten Punkt dieser Reise. Die Koordinaten lauten: 66º 52' 13" S und 66º 45' 15" W
Bei der Anlandung mussten Stufen in den Schnee gehauen werden, damit wir von der Wasserebene auf das Höhenniveau der Insel kommen konnten.
Die Insel hatte wieder viele Tiere zu bieten. Neben vielen Adélie-Pinguinen, Blauaugenkormorane und Skuas (eine Möwenart) waren auch Wendell-Seals da. Außerdem hat sich ein Arctic-Fur-Seal versucht einen Berg zu besteigen.

Gegen 19.30 Uhr gab es dann den Sekt zur Feier des Tages und alle beglückwünschten sich gegenseitig.

Das Abendessen bildete einen würdevollen Abschluss dieses Tages mit Rinderfilet im Speckmantel und leckerem Apfelstrudel als Dessert.

27.2.13 Palmer Station

Wir besuchen die US-Forschungsstation "Palmer" auf den Koordinaten 64º 46' S, 64º 03' W.

Die Fahrt mit den Zodiacs ist aufregend, weil die ganze Bucht voll Eis ist und sich die kleinen Boote mühevoll durchkämpfen müssen.

Es ist die kleinste von drei Forschungsstationen der USA und ist im Sommer mit bis zu 44 Personen besetzt. Im Winter müssen nur ca. 15 Personen das Wetter aushalten. Die extrem Temperaturen hier liegen zwischen -31º und +9º und sind damit recht mild. Wir durften bei -1º und durchgehender Wolkendecke die Station besuchen.

Bis zu 1500 Besucher kommen jährlich zur Station und so haben die Amerikaner sogar einen Souvenirshop eingerichtet.

Es gibt viele Nationen,  die sich hier eine Station leisten. Insgesamt sind in Sommer ca. 5000 Menschen (Forscher und Staff) in der Antarktis. Im Winter sind es nur etwa 1000.

Alles funktioniert nach dem Prinzip,  dass alles was in die Antarktis gebracht wird, auch wieder rausgeschafft wird. So wird auch der gesamte Müll wieder abtransportiert.

Leider kann man auch sehr gut den Klimawandel sehen. Der Gletscher an der Palmer Station hatte in den 1970ern noch bis zur Nachbarinsel gereicht. Jetzt gibt es keine Landbrücke mehr. Pro Jahr zieht sich der Gletscher ca. 10 Meter zurück.

Im weiteren Tagesverlauf sind wir durch den sehr engen Kanal zwischen der inseln Booth und Petermann gefahren. Selbst bei Schneeregen und eisigem Wind waren fast alle an Deck und haben wie die Verrückten fotografiert. Es war ein Schauspiel die vielen Wale, Robben und Pinguine zu sehen. Zudem war der Kanal voller Eisberge und es hat kräftig gebollert, als der Kapitän mitten durch gefahren ist.

Abends gab es zur Feier des Tages ein leckeres BBQ ;-))

26.2.13 Wir betreten den siebten Kontinent

Es gibt zwar verschiedene Definitionen über die Anzahl der Kontinente, aber ich bevorzuge die Variante mit sieben Kontinenten: Europa, Asien, Australien,  Afrika, Nordamerika, Südamerika und Antarktis.

Mit dem Anlanden in der Bucht von Neko Harbour betreten wir unseren siebten Kontinent und das Festland der Antarktis.

Wir sind mit den Zodiacs bei Schneetreiben losgefahren und das Wetter hat immer weiter aufgeklart, so dass wir den zweiten Aussichtspunkt im Sonnenschein genießen konnten.

Es war super und ich mache viel zu viele Fotos. Allein heute sind weitere 300 dazu gekommen.

26.2.13 Bransfieldstreet

Die Nacht war unruhig, da wir die "kleine Drake-Passage" zwischen den Shetland-Inseln und dem Festland der Antarktis passiert haben. Das Wasser ist dort oft genauso unruhig wie auf der "richtigen" Drake-Passage ... und es hat richtig geschaukelt. Ich bin aufgestanden,  um alle technischen Gegenstände sicher zu verstauen, damit sie nicht herum fliegen können.

Nach dem Frühstück schwamm ein Wal am Schiff vorbei und zeigte eindrucksvoll seine Schwanzflosse.
Wir waren alle sooo im Bann,  dass keiner ein richtiges Foto geschossen hat. Egal ... war super.

Der Landgang auf der Insel Hydrurga Rocks in der Gerlache-Street mit leuchtend blauen Gletschern, vielen Pinguinen und Robben.
Es ist ein Erlebnis mit den Zodiacs direkt um die Eisberge zu fahren.

Für 17.00 Uhr steht der Landgang bei Neko-Harbour an.

25.2.13 Polarmeer

Um 9.43 Uhr haben wir auf der Steuerbord-Seite (rechts) den ersten Eisberg gesehen.
Wir sind jetzt 61, 33º Süd und sind somit im Polarmeer, das politisch am Breitengrad von 60º beginnt. Geographisch verschiebt sich die Grenze zum Polarmeer je nach Jahreszeit und bedeutet, dass das kalte Wasser von der Antarktis auf das wärmere vom Atlantik, Pazifik oder indischem Ozean trifft.
Diese geographische Grenze haben wir heute Nacht um 4.00 Uhr passiert.

Auch die Seevögel werden aktiver und umkreisen das Schiff. Überwiegend sind es "spotted petrels" und kleinere Albatrosse.

Beim 14.00 Uhr-Briefing wurde uns die freudige Mitteilung gemacht, dass wir sehr schnell durch die Drake-Passage gekommen sind und somit heute schon ein Landgang gemacht werden kann. Es wurde die Insel Aitcho (eine kleine Insel der Süd-Shetland-Inseln) ausgewählt und die Begeisterung unter den Passagieren war riesig.

Davor bekam aber jeder eine Einweisung für die Zodiac-Boote.

Die Fahrt mit dem gut motorisierten Schlauchboot war sicher und hat viel Spaß gemacht.

Mit der Insel Aitcho betreten wir zwar noch nicht das Kontinental-Antarktische-Festland, aber es fühlt sich schon so an.

Wir sollen zu den Pinguinen mindestens fünf Meter Abstand halten und zu den Seelöwen mind. 15 Meter. Aber die Tiere halten sich nicht immer daran. Ein Pinguin hat an Nicole's Hose geknabbert.

24.2.13 Seetag auf der Drake-Passage

Nachdem der erste Schock über die Größe des Schiffes überwunden ist (die MS Uschusia ist wirklich sehr klein), genießen wir die Fahrt.

Gestern nach dem Auslaufen gab es die obligatorische Sicherheitsübung und eine Einweisung in die Besonderheiten des Schiffes.
Das Wetter ist gut und die See ruhig.

Unsere Kabine ist geräumig und hat ein Etagenbett. Das Bad wird mit der Nachbarkabine geteilt. So wird das Reisebudget geschont.

Gegen Mitternacht erreichen wir die offene See und das Schiff rollt ein wenig. Wir tragen das "Seaband", ein Armband mit einem Plastikgnubbel auf der Innenseite,  der einen bestimmten Akupunktur-Punkt drückt und somit der Seekrankheit vorbeugt. Wir sehen diese Bänder auch bei anderen Passagieren, einige haben auch ein Pflaster hinterm Ohr, das wohl einen vergleichbaren Zweck hat.

48 Stunden werden wir jetzt auf offener See sein und das Wetter ist uns bisher sehr wohlgesonnen. Das leichte Rollen hat zur Folge, dass im Seitenfenster mal nur Wasser und dann wieder nur Himmel zu sehen ist.

Im weiteren Tagesverlauf kam noch eine Auf- und Abbewegung des Schiffes dazu und es wurde schwieriger sich auf dem Schiff zu bewegen.

Wir haben die Nacht mitten in der Drake-Passage mit einem Zäpfchen gegen Seekrankheit gut überstanden.

Der siebte Kontinent ist im Vergleich zu Europa einfach gewaltig (siehe Foto). Die Erkundung wird bestimmt viel Spaß machen.