Freitag, 17. März 2017

Infrastruktur in Myanmar

Der Zugang zum Internet hat sich in den letzten 10 Jahren wohl dramatisch verbessert. Die ersten SIM-Karten fürs Mobiltelefon haben noch USD 500,- gekostet. Nur ganz ausgewählte Reiche konnten sich das leisten. Über die Zeit ist es dann immer preiswerter geworden. Heute kostet die SIM-Karte nur noch USD 2,-.
Die Nutzung ist dann verbrauchsabhängig, aber erschwinglich.
Nun laufen fast alle mit einem Mobiltelefon herum.
Die Netzabdeckung soll ganz brauchbar sein. Es gibt insgesamt 3 Anbieter, von denen Telenor (aus Norwegen) das beste Netz haben soll.

WLAN wird auch schon in vielen Hotels und Restaurants angeboten. Die Qualität und Geschwindigkeit ist recht unterschiedlich.
Aber wie man an unserem Blog erkennen kann, hat es dann doch immer irgendwie geklappt. Meine emails konnte ich lesen, aber einige Anhänge konnte ich leider nicht öffnen.

FAZIT: das Internet hier war besser als erwartet.

Elektrizität: wir hatten durchgehend Strom und konnten immer unsere Geräte-Akkus laden. Auch die europäischen Stecker passten in die Steckdosen, was die Sache immer etwas leichter macht.

In den kleinen Dörfern der ländlichen Regionen ist es mit der Stromversorgung noch nicht perfekt. Einige haben keine Anbindung ans Stromnetz und behelfen sich mit Solarzellen, um die Lampen oder Handy-Akkus zu laden.
Wenn ein Dorf ans Stromnetz angebunden werden möchte, muss es einen Antrag stellen, der über 1000 Stellen irgendwann bearbeitet wird. Er kann aber auch abgelehnt werden, weil das Dorf zu klein und die Kosten unverhältnismäßig waren.
Aber auch hier gibt es noch viel Korruption, da über den Antrag entschieden werden muss. Auch die Kostenbeteiligung wird individuell festgelegt.

FAZIT: das Netz ist schon ganz gut, aber es profitieren noch nicht alle davon.

Verkehr: der Ausbau des Straßennetzes läuft auf vollen Touren. Überall sind Baustellen für Ausbesserungen, Verbreiterungen oder Neubauten. Die Produktivität ist aber noch gering, alles läuft per Handarbeit.
Erst werden größere Steine zu einer glatten Schicht von zarten Frauenhänden gestapelt.
Gewälzt wird dann mit einer Maschine, bevor die Schicht mit kleineren Steinen aufgebracht wird. Wenn diese Schicht auch schön glatt ist, wird mit einer Art Gießkanne kochendes Bitumen (Teer) verteilt.
Teerkochen und verteilen ist wichtig, also Männerarbeit.
Zum Schluss kommt noch mal die Walze und schon ist ein Stück Straße fertig.

FAZIT: es ist echte Knochenarbeit bei sehr schlechten Bedingungen. Irgendwann werden auch hier mehr Maschinen eingesetzt, aber aktuell ist die menschliche Arbeitskraft noch billig zu haben.

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